Ritt durch Urwald und Wüste an einem Tag
Der Ritt durch diesen Urwald beeindruckte mich besonders. Nur der pferdebreite Pfad, der regelmäßig freigehalten wird, ermöglichte uns das Durchkommen. Staunend ritt ich duch die Buchen-Araukarien-Kania-Landschaft – wow, war das wundervoll. Nur ganz kurz habe ich zwei sehr bunte Vöglel gesehen. Was war das? Gibt es hier Papageien? Noch nie haben ich etwas so Unberührtes erlebt. Ich war verzaubert und voller Staunen. Oben angekommen öffnerte sich das Tal in eine weite Ebene. Anfangs gab es noch (oder schon wieder) einige Grasinseln. Hier konnten unsere Pferde nochmal grasen. Dann wurde es wüstenartig. Ein ganzes Tal voller Vulkanasche, die der alte Achen Niyen gespuckt hatte. Es war unglaublich beeindruckend. Es blies ein stetiger Wind. Mal stürmisch, so dass wir die Hüte festhalten mussten, mal brachte er eine Ladung Sand mit, mal kam er lauwarm, dann wieder eiskalt – wow! Ich war noch nie in einer Wüste unterwegs, aber so muss sich das anfühlen. An den seitlichen Gipfeln hob der Wind immer wieder Sandwirbel ab. Auf der gegenüberleigenden Seite donnerte in einigen 100 Metern Entfernung ein Wasserfall herab und noch einer. Und da stand er, der Verursacher der ganzen Szenerie: Achen Niyen. Die oberen Hundert Meter wurden wohl beim letzten Ausbruch weggefetzt. Ein kleiner Pfad führte nach oben. Mit den Pferden blieben wir aber unten. Als wir die Talbiegung weiter ritten, eröffente sich plötzlich der Blick auf den Vulan Lanin. Was für ein Anblick! Und was haben wir für ein Glück mit den Wetter. Diese Sicht. Unglaublich. Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Das war bisher der beeindruckendste Abschnitt unseres Weges. Für diese Bilder und Gefühle bin ich sehr, sehr dankbar. Nach diesem futterlosen Abschnitt kamen, je weiter wir abstiegen wieder Gräser, Sträucher und schließlich der bekannte Wald. Am Camping Laguna Verde fanden wir ein fruchtbares Stück mit guten Gras für die Pferde und bauten unser Lager auf. Wir machten uns auf den Weg, um Lebensmittel zu kaufen ... von der Ferne beobachtetn wir, dass ein Pickup der Guardaparque in Zeltnähe hielt und uns offensichlich suchte. Wir gingen zurück. Der Beamte und Nichtreiter erklärte uns, dass die Pferde nicht am Campingplatz bleiben dürfen. Das wäre zu gefährlich. Wir verstanden das nicht. Die Koppel war nicht auf dem Zeltplatz, sondern am Rand. Nein, so erklärte er, das ist die Regel: Pferde sind auf dem Zeltplatz verboten und zelten darf man nur auf dem Zeltplatz. Es half nichts, 21 Uhr mussten wir abbauen und weiterziehen. Zwei Kilometer weiter im Wald war eine kleine Lichtung, im Dunkeln bauten wir alles wieder auf. ... Die Pferde haben irgendwie gespürt, was los war. Sie standen die ganze Zeit ganz lieb und haben gewartet. Sie sind nicht unruhig geworden, nicht nach Futter gedrängelt ... Tolle Truppe!
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