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Am 5. Dezember gegen 14 Uhr verabschiedeten uns die Gauchos der Estancia von Carlos Jones. Unser Ritt ging nach Westen zur Estancia Camerino. Bei Rafael Miguel legten wir eine Pause ein. Vor 2 Jahren hat sich Roland hier schon einmal „eingenistet“ ... auch Rafael erinnerte sich und freute sich über die Abwechslung unseres Besuchs. Er begleitete uns ein Stück, so dass wir Pfade abseits der Routa 40 reiten konnten. Wir kamen spät auf der Estancia Caminero mit den blanco tranquera (weißen Toren) an. Domingo, der Gaucho der mit seiner Frau hier lebt, empfing uns und zeigte uns einen schönen Platz für die Pferde und das Zelt. Immer wieder bewunderte er unsere lindo cavallos (schönen Pferde) und lud uns zu Mate und Essen ein. Als er von den „lindo cavallos para gomer“ sprach, entschloss ich mich, am Zelt und bei den Pferden zu bleiben ... Ich hatte gehört, dass Pferde hier durchaus auch gegessen werden... Roland kam spät zum Zelt zurück und erzählte von dem Gaucho und seiner Frau, deren komplizierten Namen ich vergessen hatte, bevor ich ihn aufschreiben konnte. Am nächsten Morgen, nein Vormittag ermahnte Domingo uns, dass es schon 11 Uhr sei ... Wir wollten doch gemeinsam Mate trinken...Kurz darauf saßen wir in seiner Küche, in der Mehlsäcke, Katzenkinder und allerlei andere Dinge durcheinander purzelten und reichten die Bombilla rundum. Seine Frau, ein sehr junges, schüchternes Mädchen trank nicht mit. Nun war auch ich überzeugt, Domingo hätte unsere Pferde nicht gegessen. Er half uns beim Packen und begleitete und ein Stück aus der Estancia und wies uns den weiteren Weg. So ritten wir einen wunderschönen Pfad und kamen „von hinten“ in das Territorio der Mapuche. Wir ritten ohne Stop durch die kleine Siedlung, in der wir vor einigen Tagen nach dem Weg und einem Gide über die Berge gefragt hatten. Der alte Mapuche mit untypisch hellblauen Augen konnte uns nicht helfen. Beim Verlassen des Gebietes wurden wir am Eingangstor dann doch noch empfangen. Erst etwas grimmig ... zwei Mapuche mit mehreren Hunden hielten uns auf. Doch als Roland von Domingo, der Übernachtung bei ihm und dass wir seiner Wegbeschreibung folgten, waren die beiden erfreut. Sie lobten unsere Pferde , fragten wohin wir noch wollten und wünschten Suerte. Die weitere Strecke mussten wir entlang der Routa 40 reiten. Es war nicht so schlimm, wie befürchtet. Immer wieder hupten und winkten Autos und LKW ... wir lebten grad ihre Gaucho-Legende. Es war staubig und trocken. Einen willkommenen Zwischenhalt legten wir auf dem Campingplatz am See bei Eloy ein. Das Gras für die Pferde stand hoch und der Blick über den Nahuel Huapi war zauberhaft. Eloy erkannte Roland, es wurde kurz die Geschichte der letzten beiden Jahre ausgetauscht. Wir wurden mit Brötchen von den Campinggästen und Pekanüssen aus eigener Ernte versorgt. Beim Abschied wechselten wir einige Worte in Deutsch mit seiner Tochter, die vor einiger Zeit in Pirna als Au Pair gearbeitet hat. Sie will nach Eurpoa zu ihrer Schwester in der Schweiz kommen. Nach insgesamt 28 Kilometern kamen wir 21 Uhr bei Roberto Avila an. Um die Zeit war die Tranquera zur Straße schon abgeschlossen. Roland kroch durch den Zaun und lief den Kilometer zum Haus...Wir hatten Glück! Roberto schlief noch nicht – er öffnete uns das Tor und wies uns in der Dunkelheit ein Stück Koppel zu. Am nächsten Morgen waren wir sehr froh, dass Roberto uns einen Ballen Luzerne verkaufte, denn auf der Koppel fanden die Pferde nur noch wenige Hälmchen. Wir hatten den Aufstieg zur Malline de los Nieblas vor uns. Die Pferde sollten für den Aufstieg ausreichend Kraft haben.

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