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Was für ein wunderschöner Platz. Die Pferde liegen entspannt im Gras. Wir frühstücken gemütlich und genießen die momentane Harmonie. Selten sind wir alle so einhelliger Meinung...

Ohne Eile baue ich das Zelt ab und verstaue es mit den Isomatten in der Gepäckrolle. Beim Packen werde ich immer routinierter. Nein, nicht so strukturiert und akribisch wie Roland seine Taschen packt, dafür bin ich zu unorganisiert. Doch ich staune jeden Morgen wieder, was die Packtaschen alles aufnehmen, wenn ich es gewissenhaft staple. Und erinnere ich mich zur Mittagspause auch noch daran, was ich auf welcher Seite verstaut habe und kann es ohne große Suchaktion hervorzaubern, bin ich begeistert. Wie wenig ich wirklich brauche. Mit wie wenig ich zufrieden bin. Begeistert bin ich auch von meinem Söckchen: Er hat mir heute wieder einmal gezeigt, was alles in einem Ranchpferd steckt: Niemals würde ein Gaucho vom Pferd steigen, um ein Tor zu öffnen. Und das geht so: Der Rio Azul bleibt heute ein stetiger Begleiter. Hin und wieder finden wir vor der glühenden Sonne unter Bäumen geschützte Flecken, die uns Schatten und den Pferde saftiges Gras bieten. Meist aber säumt Flussschotter die Ufer. Deswegen sehen wir uns schon recht zeitig nach einem Rastplatz für die Nacht um. Hinter einer dichten Sträucherhecke entdeckt Roland einen wilden Garten. Das ungemähte Grundstück soll unser Lagerplatz werden. Während unsere drei schon mal den Eingangsbereich kahl fressen, sucht Roland die Besitzer. Minuten später besiedeln wir den Garten. Das Zelt steht im Schatten der Bäume neben dem Grillhäuschen, in dem ich Feuer für das Abendessen schüre. Roland errichtet das "1000-Tonnen-Lager" wie er es nennt. Ein sehr kompakter Turm aus den drei Sätteln, der Packpferdrolle und der "Rolle nie niemand braucht" (die enthält Dinge für Reparaturen usw., die wir lieber nicht brauchen wollen) und Packtaschen, die am Zelt keinen Platz haben. Das so perfekt gestapelte Türmchen habe ich auch nach dem zweiten halben Jahr mit Roland nicht so aufbauen dürfen...

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