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Despacho. Abgefertigt und Losgelassen.

"Despacho" ist spanisch und wird mit Abfertigung oder Erledigung übersetzt.

Das ist eine ziemlich lieblose Bezeichnung für ein sehr liebevolles Ritual der Anden-Schamanen, bei dem Opfergaben für die Berge, Mutter Erde und andere Spirits gegeben werden. Ein Despacho ist Gebetsmandala bei dem die Zutaten mit viel Liebe und Hingabe nach bestimmten Regeln gelegt werden. Der Prozess erinnert uns an die Verbindung, die wir mit allen Geschöpfen, Elementen, Spirits und heiligen Orten teilen.

Ich fahre also nach München um unter den Augen meiner Lehrerin Mia Brummer die Despacho-Kunst zu zelebrieren und gleichzeitig die Hintergründe, den Aufbau, die "Grammatik", wie Mia es nennt, zu lernen.

Im Gepäck habe ich eine ganz Kiste voller Zutaten. Dinge, die Mutter Erde und die Spirits lieben. Das sind Rosenblätter und Blüten, Samen, Kaffee, Kokosraspel, Konfetti und eine Menge Süßigkeiten. Genascht wir in dem heiligen Dialog mit dem Göttlichen nebenbei auch - und gelacht.


Die Zutaten für unsere Despachos

Die Andenschamanen kennen weit über 200 verschiedene Lege-Arten. Drei davon lerne ich am Wochenende kennen und legen. Ich blase meinen Dank und meine Wünsche in die Kintus. Das sind traditionell zwei oder drei übereinandergelegte Koka-Blätter. Ersatzweise nehmen wir Rosen- und Hainbuchen-Blätter. Wir sind ja in München und nicht in Peru.



Kintu mit zwei Blättern für pachamama

Das Legen des Naturmandalas verzaubert. Es trägt mich in eine andere Welt. In eine Welt voller Leichtigkeit und Vertrauen. Das liebe ich an der Andentradition: Schweres wird in Leichtes transformiert. Und es ist ein wahrhaftig liebevoller Akt, den Dank und die eigenen Wünsche in die Kintus zu blasen.

Eine Form ist das Despacho-Schiffchen, mit dem man schwere Energien loslässt. Es ist Hucha-Despacho. Hucha wiederum ist eine von uns ganz individuell als unangenehm empfundene, schwere Energie, die sich in unserer Energieblase, dem poqpo, ansammelt. Für Mutter Erde, pachamama ist diese Energie in der andinen Sichtweise durch aus nährend. Sie wird transformiert.


Bereit für die Isar - unsere Hucha-Schiffchen

Ich blase meinen Dank für alle Geschenke, die mir das Leben in den letzten Monaten überlassen hat in das Kintu. Gleichzeitig gebe ich eine sehr schwere Energie in der Hoffnung auf Transformation mit hinein. Vorsichtig transportieren wir unsere Schiffchen durch die belebte Münchner Innenstadt zum Isar-Ufer. Vor den Augen sonnenhungriger Großstädter, die das Ufer säumen übergeben wir unsere Hucha-Schiffen der Isar, drehen uns um und gehen.

Alles ist getan. Loslassen. Jetzt sind die Spirits dran.


Es entstehen weitere drei Despachos am Wochenende. Ich lerne dabei beide Seiten kennen - die des Schamanen, der die Zeremonie führt und die andere, die sich auf Grund der sichtbaren, äußeren Struktur ganz auf ihren inneren Ziele und Wünsche konzentrieren darf und durch das Ritual geleitet wird.

Mias Naturmandalas haben eine Besonderheit. Neben den andinen Despacho-Regeln lehrt sie das Legen der Kitus im Fluss des Medizinrades. Durch diese spezielle Führung durch das Rad, durch den Prozess entsteht eine kraftvolle Transformation, bei der auch unser Kopf Nahrung bekommt.




Das Schöne ist: Am Ende der Zeremonie, wenn das Despacho zugeschnürt wird und den Spirits übergeben wurde, darf ich alles loslassen. Meinen Anteil habe ich dazu getan. Nun liegt es nicht mehr in meiner Hand. Ich vertraue dem Göttlichen, den Spirits, dass für mich genau das Richtige passiert.

Die sichtbare äußere Struktur, die angeleitet wird, gibt Halt und erlaubt uns die Konzentration auf unsere inneren Ziele und Wünsche. Drei Despachos habe ich mit nach Hause genommen, weil ich sie dem Feuer übergeben wollte. Ich konnte sie erst eine Woche später dem Lammas-Feuer übergeben.




Die Woche dazwischen war sehr spannend für mich. Ich war energielos und hatte das Gefühl, dass irgendetwas "klemmte". Das wandelte sich nach dem Verbrennen der Despachos - heute war ich sogar seit langer Zeit wieder einmal joggen - Energie pur.

Ich lade dich zu einer Despacho-Zeremonie am 26. September von 15 - 17 Uhr in die alte Försterei nach Naundorf ein. Energieausgleich: 30 Euro maximal 10 Personen


Die Zeremonie ist etwas für dich, wenn du

· etwas loslassen magst (nach einer Trennung, eine Krankheit, schwere Energie, einen Streit...)

· dich bedanken willst bei Mutter Erde oder den Spirits

· für etwas bitten möchtest

· dich an Naturkräfte wenden möchtest.

Es ist ein wunderbarer heilsamer Prozess, bei dem ich dich durch das Ritual leite. Dabei muss ich dein Anliegen nicht kennen. Es ist eine Sache zwischen dir und den Spirits, so wie alles eine Sache zwischen dir und dem Göttlichen ist.

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