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Er ist ein ganz besonderes Pferd - ein wirklicher Jefe (Chef) und Rolands Kronprinz ;-). Er wurde nie gebrochen oder auf die typisch argentinische Art "manso"(zahm) gemacht. Er ist klar im Kopf und ohne schlechte Erfahrungen bei Don Alberto, der zur Freude schöne Pferde züchtete, aufgewachsen. Mit 4 Jahren wurde er von einem Indianer schonend eingeritten und wieder auf die Koppel entlassen. Von dort hat ihn Roland 2012 mit 5 Jahren gekauft. Der alte Mann löste seine Zucht auf, weil 2008 durch Ausbruch chilenischen Vulkans Chaiten ein dicker Ascheteppich seine Farm bedeckte. Jefes Lunge wurde durch die Aschen geschädigt. Manchmal, wenn er ruhig atmet, hört man es pfeifen...Zum Glück hatte der damals noch das Milchgebiss. Sonst wären auch seine Zähne durch das ständige Kauen auf der Asche abgeschmirgelt. Er ist eine Mix aus Criollo und Vollblut. In den letzten beiden Jahren ist er kräftig und muskulös geworden. Seine Erscheinung erinnert an einen Quarter. Wenn Roland pfeift oder ruft, kommt er als erster angetrabt: "Was gibts? Gehts weiter?" Er ist unheimlich gern on tour. Mit Jefe kann man sich wunderbar unterhalten. Er denkt mit und sagt seine Meinung. Als Packpferd konnte seine Überbreite gut einschätzen und handhaben. Blieb er irgendwo hängen und konnte sich selbst nicht helfen, wartete er geduldig auf Hilfe. Bei den Kletterpassagen in den Bergen war er anfangs etwas ungestüm und polterte los ... ja eben der Intelektuelle mit den" linkischen Händen" ;-)... Er hat auf der Tour viel dazugelernt. In den letzten Wochen wurde er Reitpferd. Das war ihm anfangs unheimlich, ganz vorn. Aber auch in diese Rolle fand er sich schnell hinein. TRUENO der Autist


Der "Donner" ist unser Autist, der oft in einer ganz eigenen Welt lebt. Uns gelang es selten, bis dorthin vorzudringen. Roland hat den Crillo-Vollblutmix 12-jährig in Rio Pico gekauft. Er lebte dort auf einer Estancia und ist durch und durch ein Ranchpferd. Er öffnet Tore und beherrscht alles, was ein Gaucho erwartet. An der linken Hinterhand, dort wo sonst das Brandzeichen sitzt, hat er eine große Narbe. Er soll als junges Pferd von einem großen Hund attackiert worden sein, der ihm ein Stück Muskelfleisch rausfetzte. Es ist nie nachgewachsen. Vielleicht ist das die Ursache, dass "Trömmel", wie wir ihn nannten, vor großen Steinen oder Holzhaufen regelmäßig erschreckt und plötzlich 30 Zentimeter kleiner wird und sich zur Seite windet... Immer dasselbe. Diese Reaktion ist einprogrammiert und durch nichts zu löschen. Er ist überhaupt sehr instinktgesteuert. "Mein Krokodil mit dem Reptilienhirn", schmunzelte Roland. Das hat auch Vorteile. Trueno findet jeden Weg zurück. In sumpfigem Gelände konnten wir uns auf ihn verlassen. Er zeigte, was ging und wo es besser war, einen andern Weg zu suchen. Wir vertrauen ihm.  SÖCKCHEN - Ballerina in den Bergen Nach mehrwöchiger Suche kauften wir Ende November 2014 "Quatro patas blankas" (Vier weiße Füße) von einem Mapuche. Der Indianer hatte Rückenprobleme

und ritt schon lange nicht mehr. So durchstreifte der Wallach die Steppe und beschäftigte sich den ganzen Tag mit Futtersuche. Gleich bei der ersten Begegnung zeigte er mir, wie viel Leben noch in ihm steckte: er begrüßte mich mit einem Kick in den Oberschenkel. O.k. "tot"brav ist er nicht. Wie gut, denn viele der Ranchpferde funktionieren nur noch resigniert. Eine Beziehung aufzubauen bleibt schwer. Aufgrund der vier weißen Füße nannte ich ihn Söckchen. Auch er ist ein Criollo-Mix - im Unterschied zu Jefe und Trueno vom stämmigen, kompakt gebauten Typus. Sein Alter wurde beim Verkauf mit 8 -10 angegeben. Tomas, unser Tierarzt, legte sich nach einem Blick ins Maul auf 10 -12 fest. Letzten Endes wurde in die Libreta (Pferdepass) ein Alter von 14 Jahren eingetragen. Söckchen verkörpert, was wir uns unter Criollo vorstellen: genügsam und ausdauernd. Er fand überall Futter und war auch mit wenig zufrieden. Schwierige Passagen kletterte er überaus umsichtig, sicher und grazil. Das brachte ihm den Beinamen Ballerina ein. Mit ihm war ich nicht schnell, aber sehr sicher unterwegs. Rasch vertraute ich ihm und konnte entspannt reiten. Er beherrscht das ABC eines Gaucho-Pferdes, vom Toröffnen bis zum superbequemen Trab (wie üblich in Argentinien mit durchgedrücktem Rücken und erhobenem Kopf). Unsere drei: So unterschiedlich sie fressen, so verschieden sind sie auch: https://youtu.be/_13ATV17NXs Hagebutten, so lecker. Aber das Fressen will gelernt sein :-) https://youtu.be/edAwawrpZYE Die argentinischen Pferde kennen meist keinen Elektrozaun, sind aber neugierig und lernen schnell: https://youtu.be/w7RG65UZctg

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