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Am Morgen fuhr Horacio in das 70 Kilometer entfernte pueblo Alumine um seine Frau, Escoba, abzuholen.  Wir wunderten uns über den eigenwilligen Vornamen, doch dann haben wir ins Wörterbuch geschaut... ;-). Die Familie verbringt den Winter in der Stadt. Auch die Tiere werden im Spätherbst auf die Ländereien südlich von Alumine, ins fruchtbare Tal des gleichnamigen Flusses transportiert. Roland nutzte die Gelegenheit, um in Alumine einige Dinge zu erledigen. Horacio plante die Rückfahrt in

2-3 Tagen. Weil kein Bus fährt und man die Autos auf der Ruta 11 an einer Hand abzählen kann, ist das Trampen schwierig. Also richtete ich mich ein, einige Tage mit den Pferden allein am Puesto zu bleiben. Den Nachmittag verbrachte ich am Fluss mit Klamotten und Haare waschen. Das war dringend nötig. Ich hatte nicht das Bedürfnis, weil die Haare fettig waren. Durch den Staub, der immer und überall ist, wird das Fett gebunden. Wie bei den Pferden eben. Und genauso fühlten sich meine Haare beim Kämmen an - Pferdmähne und meine Hände sind schmutzig geworden...Mir ging durch den Kopf, wie ich mich durch das Draußenleben veränderte. Drei Monate leben wir nun schon im Zelt. Wie unmittelbar alles mit dem Leben und Überleben zu tun hat...Wie einfach und überschaubar dieses Leben ist. Wie wenige Dinge wirklich nötig sind. Wie nah uns unsere Pferde sind... Hufgetrabbel über Schotter riss mich aus den Gedanken. Ich sah gerade noch Horacios Stute und Jefe davon galoppieren. Da hat das dicke Ding den Jefe durch den Fluss "entführt"...Die nächste Stunde war ich damit beschäftigt, die Koppel zu sichern und die beiden zurückzuholen. Kurz darauf hörte ich ein LKW anhalten. Ist Roland doch getramt, waren meine Gedanken... Nein.

An der Straße wurden fünf Pferde abgeladen. Die Straßenböschung wurde als Rampe genutzt. Vieles ist hier unproblematisch. Ein Gaucho auf weißem Pferd brachte die kleine Herde flussaufwärts ins Tal. Dort befindet sich ein Puesto der benachbarten Estancia. Horacio hatte uns erzählt, dass schon Tiere von ihm gestohlen worden sind. Die in diesem Tal über die Berge getrieben wurden... Beim Einbruch der Dunkelheit schlichen zwei streunende Hunde um das Puesto. Mir wurde es doch etwas mulmig.. Ich verdrahtete die Tür von innen und legte mich in den Schlafsack, trank Wein und schaute die Bilder auf der Kamera an. Irgendwann schlief ich ein. Mitten in der Nacht wurde ich von Motorenlärm und Scheinwerfern geweckt. Pferdediebe! Wir wurden mehrfach gewarnt .... Mein Herz schlug bis zum Hals! Wie froh war ich, als ich Rolands Stimme hörte.

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