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Die letzten Tage war der Campingplatz in Alumine unser Quartier. Roland fand eine Werkstatt mit Schweißgerät. Dort konnte er die Panzerelektroden

auf die Hufeisen schweißen. Das erhöhte die Haltbarkeit noch einmal. Ich nutzte die Elektrizität auf dem Campingplatz um in unseren blog schreiben. Auf der placa gibt es "internet para todos" - super, so konnten einige Beiträge hochgeladen werden. Wir begegneten dem Radler Thomas aus Südtirol. Er hatte drei Wochen Südpatagonien hinter sich: Baumlos flache Steppe mit viel Wind. Solange sein Geld reichte, wollte er Südamerika durchradeln. Wir haben herzhaft gelacht: er hatte 800 Seiten Dostojewski und 60 Kilogramm Gepäck dabei... Weil nach drei Monaten unsere Visa erneuert werden mussten, trampten wir von Alumine nach Icalma in Chile und zurück. An der Grenze waren wir die totalen Exoten: Wie? Ohne Auto und ohne Gepäck? Und heute noch wollen wir wieder einreisen? Das war sehr verdächtig. Wir wurden mehrfach gefragt, ob wir irgendetwas rauchen ... Nein, wir wollen nur reiten. Es gelang uns, unsere Geschichte glaubhaft zu versichern. Die Chilenen waren entspannter. Nach kurzer Klärung der Sachlage erhielten wir gleichzeitig einen Ein- und Ausreisestempel. Dass uns diese ganze Aktion in wenigen Stunden gelang, ist erstaunlich, völlig unargentinisch und nur der Hilfe lieber Menschen zu verdanken: Der Waldarbeiter, der uns von Villa Pehuenia bis zur Grenze fuhr, der nette Anwalt mit der Walnus

s-Estancia, zwei netten chilenischen Familien, die am Lago Norquinco die Ferien verbringen, Gabi und Rafael, die uns von der Grenze mit nach Pehuenia nahmen und die beiden Veterinarios Schilda und Betti. Danke! Die private Autoleihe klappte leider nicht. Es scheiterte am Preis. 500 pro Tag war unser Angebot. Dollar? wurde nachgefragt...o.k. das war dann doch nicht unsere Preisklasse... Seit Tagen überdachten wir die weitere Reitstrecke. Der Norden war trocken, es wird an Gras und eventuell auch an Wasser mangeln. In uns reifte und festigte sich die Idee, weiter in den Süden zu reiten. Für Roland war die Entscheidung viel schwerer als für mich. Er war 2012 aufgebrochen um von Rio Pico durch ganz Südamerika zu reiten. In diesem Jahr wollten wir im 1000 Kilometer nördlicher gelegenen Mendosa ankommen... "Es la viva..." Schildas Mann Leo fuhr uns die 70 Kilometer zu unseren Pferden nach Norquinco zurück. Er wollte kein Geld verdienen. Er fuhr uns einfach so, weil "wir wieder nach Argentinien zurück kommen sollen"... Am selben Abend beschlug Roland die Pferde neu. Wir waren wieder bereit für den weiteren Ritt.

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