Vom Loslassen
Am tiefsten Punkt habe ich losgelassen, mich und alles hingegeben - dem Sein, dem Leben und dem Tod. Es war eine ganz bewusste Tat. Ein ganz bewusstes Loslassen.
Nachdem ich alle Spirits herbeigetrommelt hatte, habe ich nicht mehr um Söckchens Leben gebettelt. Ich habe all mein Wollen und Wünschen sein gelassen.
Ich habe mich dem göttlichen Plan untergeordnet und hingegeben.
Das war der Moment, als Söckchen (Don Socke) mit Koliken am Boden lag und sich kaum noch bewegte. In dem Moment als ich Söckchens Leben, meinen Plan und mein Wollen nicht mehr festgehalten habe, passierte das Wunder.
Etwas in mir wusste, dass er leben würde. Er war Teil des göttlichen Plans und meiner Seelenreise.
Und das ist ein Teil meiner Lebensessenz geworden: ich darf loslassen, Kontrolle abgeben und vertrauen.
Der Unterschied dieses Momentes zu allen anderen in meinem Leben war die Freiwilligkeit und Bewusstheit meines Tuns. Ich war im direkten Kontakt mit dem Leben. Und es hat direkt geantwortet: "Endlich! Du hast es begriffen."
Chancen für diesem Moment gab mir das Leben vorher so oft. Loslassen-Müssen durchzog mein Leben wie ein roter Faden. Menschen, Tiere. Immer wenn ich liebte, musste ich loslassen. Das Leben nahm durch Tod und durch Trennungen. Doch nie lies ich bewusst los - immer wurde ich dazu gezwungen.
In dieser einsamen Nacht, in der auch unser Begleiter uns ganz allein gelassen hat irgendwo in er argentinischen Salzwüste unter widrigen Bedingungen, gab mir das Leben eine weitere Chance.
Das bewusste, rituelle Loslassen offenbarte mit ein riesiges Geschenk. Das Geschenk, vertrauen zu können in die göttliche Führung, in den Seelenweg.
Jetzt bin wieder an einem Punkt des Loslassen. 9 Jahre lang habe ich einen Reiseblog geschrieben - Argentinien zu Pferd www.argentinienzupferd.com.
Ich habe meine Empfindungen in Worte gekleidet und bin dabei gewachsen, als Autorin beim Schreiben und als Abenteuerin beim Unterwegssein. Das Leben schlägt ein neues Kapitel auf. Ich bin nicht mehr die, die vor 9 Jahren gestartet ist. Mein altes Ich trage ich dankbar im Herzen. Ich habe die alten Geschichten losgelassen.
Jetzt warten neue Erlebnisse, die ich hier veröffentlichen werde.
Es gibt noch ein, zwei alte Geschichten, die noch nicht veröffentlicht sind. Vielleicht packe ich die noch in den alten Blog, als Abschiedsgeschenk...
